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03.01.2022 - "Höllensanierung" fast abgeschlossen

Die als „Hölle“ bekannten Räume unter der Usselner Schützenhalle haben eine bewegte Geschichte. Der Keller wurde in der Vergangenheit als Vereinszimmer, als kultige Sektbar, als Luftgewehrschießstand, als Kegelbahn und als Festraum für die legendären „Höllenfeten“ genutzt. Zuletzt war insbesondere der Kegelraum kaum noch genutzt und die letzten Kegelclubs haben den Betrieb eingestellt, bzw. sind umgezogen. Der Vorstand der Schützengesellschaft hatte daher schon länger eine Renovierung in Betracht gezogen. Verschiedene Ideen wurde diskutiert und schließlich im Jahr 2019 der Umbau zu einem Dorf- und Vereinstreff beschlossen. Vereinsmitglied Architekt Axel Hummert aus Dansweiler bei Köln, der über 20 Jahre Erfahrung in der Gestaltung von Gastronomieobjekten hat, entwickelte die Entwürfe und stand während der gesamten Bauphase mit Rat und Tat zur Seite.  

Ab dem 8.8.2020 wurde abgerissen, es blieb eigentlich nicht viel von der alten „Hölle“ übrig. Viele Schützenbrüder -darunter auch erfreulich viele junge Schützen- haben sich an den Arbeiten beteiligt. Die Abrissarbeiten erstreckten sich bis zum Jahresende 2020. Gerade der Fußboden machte hier Probleme. Unter den alten Dielen befand sich teilweise unbefestigten Boden. Nach dem Öffnen eines alten Kanals, stellte man fest, dass die verlegten Tonrohre alle defekt und zum Teil zerbrochen waren. Schnell bildete sich in dieser Rinne ein kleines Fließgewässer der „Pülleken-River“. Der Kanal musste komplett neu verlegt werden. Drainagen wurden eingebaut, dann ein komplett neuer Boden aus verschweißten Bitumenbahnen, Dämmung und Gussasphalt aufgebaut werden. Pandemiebedingt konnten immer nur kleine Gruppen arbeiten. Die Hilfsbereitschaft der Mitglieder war aber weiter sehr hoch. „Team Elektro“ war den ganzen Winter und darüber hinaus bis heute an zahlreichen Abenden mit der Digitalisierung und Elektrifizierung des Raumes beschäftigt. Hier wurden über 500 Stunden Eigenleistung erbracht. Viele Kilometer Kabel, Sicherungen, Steuerungen, Dosen Würstchen und Flaschen Bier später funktioniert alles hervorragend und ist mit viel Know-how eingerichtet worden. Ebenso wurden die kompletten Maler-, Polster-, Trockenbau und Sanitärarbeiten sowie ein großer Teil der Schreinerarbeiten in Eigenleistung erbracht. Ganz wichtig, dass sich Helfer aus allen Generationen eingefunden haben, vom Teenager bis zum Ehrenvorsitzenden Willi Gerbracht, waren insgesamt 64 Schützenbrüder und die Vorstandsfrauen an den Arbeiten beteiligt. Es wurden bis heute 2.560 Stunden an 195 Tagen erbracht. 

Architekt Axel Hummert formuliert das Gestaltungskonzept wie folgt: „Die „Hölle“ ist ein Kellerbereich mit sehr wenig Tageslicht und kaum Bezug zur Außenwelt, also ein perfekter Raum für die abstrakte Inszenierung einer Unterwelt. Hierzu wird der eher düstere Eindruck zunächst bewusst verstärkt, indem Böden, Wände und Deckenflächen anthrazitfarbene Oberflächen erhalten. Vor diesem Hintergrund werden dann die wichtigen Elemente wie Tisch- und Thekenflächen, Wappen und Wandbilder anhand eines präzisen Beleuchtungskonzeptes besonders wirkungsvoll hervorgehoben. Brillantes, zielgerichtetes und steuerbares LED-Licht lässt Gläser und Flaschen funkeln, Akzentflächen in Feuerrot erstrahlen und historische Usselner Motive des Vereins und des Ortes lebendig erscheinen. Durch die Verwendung natürlicher Materialien mit moderner, handwerklicher Verarbeitung entsteht ein behagliches Raumklima für vielfältige, stimmungsvolle Veranstaltungen in der Hölle.“   

Entstanden ist ein echtes Glanzstück, ein Unikat, welches in den nächsten Jahren sicher noch viele schöne Abende und Feiern erlebt. Ein neues Kapitel der „Hölle“ ist aufgeschlagen und sie kann hoffentlich bald vollumfänglich genutzt werden. Die Hölle kann nicht nur für die Mitglieder zu privaten Feiern gemietet, sondern auch anderen Vereinen oder Gruppen für Sitzungen oder Tagungen zur Verfügung gestellt werden, dazu sind die Theke, Heizung und LED-Beleuchtung entsprechend ausgerüstet worden. Auch für Medienpräsentation ist mit WLAN, Monitor, Beamer und Leinwand, Musik- und Mikrofonanlage sowie HDMI und Netzwerk alles auf dem neuesten Stand der Technik.  
Auch bei der Finanzierung konnte eine exakte Punktlandung auf die kalkulierten Kosten hingelegt werden. Es flossen Unterstützungsmittel aus der Förderung des Landes Hessen „LEADER“, Unterstützung gab es ebenso von der Gemeinde Willingen (Upland), von der Brauerei VELTINS, vom EWF und von einem Vereinsmitglied auch die beteiligten heimischen Handwerksfirmen unterstützten das Projekt. Gerade wenn man die Bilder „vorher-nachher“ sieht, gewinnt man den richtigen Eindruck, was in der „Hölle“ alles passiert ist.  

Leider muss durch die Pandemie die Eröffnung und auch das Helferfest erst einmal verschoben werden, soll aber sobald wie möglich nachgeholt werden. 
Ein ganz herzliches Dankeschön geht an alle Helfer, Förderer und Geldgeber! 

 


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